Entertainment

Video on Demand-Portale im Vergleich

Im Test: Movie-Stream und -Download

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Video on Demand ermöglicht den schnellen Filmgenuss nach Feierabend, ohne den Weg zur Videothek. Film aussuchen, bezahlen, herunterladen und genießen. So simpel könnte es sein, aber nicht jede Online-Videothek macht es Filmfreunden so einfach. Getestet.de hat das Video on Demand-Angebot im Internet verglichen. Dreimal gab es die Endnote „gut“, aber der (technische) Teufel steckt im Detail.
 
 
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Getestet von CMA

Video on Demand ist ein Kind des schnellen Internets: Statt Filme in der Videothek auszuleihen, können sie meist via Webbrowser angeschaut oder heruntergeladen werden. Manchmal gibt es auch die Möglichkeit, die Filme auf dem Fernseher (so genanntes Media Streaming) wiederzugeben. Der Sand im Getriebe vieler Video on Demand-Angebote ist die Filmindustrie selbst. Manche Filme dürfen nur eingeschränkt angeboten werden. Die Lizenzen sind meist kurzlebig, sodass viele aktuelle Blockbuster schnell wieder von der Mattscheibe verschwinden. Mit Argusaugen wachen die Rechteinhaber darüber, dass die Nutzer bloß nichts Unrechtes mit ihren Filmen anstellen: Kopieren, auf anderen Geräten anschauen oder gar auf DVD brennen ist meist gar nicht oder nur eingeschränkt möglich. DRM – Digital Rights Management sorgt dafür, dass nichts geht, was der Rechteinhaber nicht ausdrücklich erlaubt. Ähnlich wie beim Kopierschutz der Musik-CDs und danach der legalen MP3-Downloads legt der Kopierschutz einige Fußangeln für den Video on Demand-Nutzer aus. Das fängt damit an, dass bestimmte Browsertypen vorgeschrieben werden (meist der Microsoft Internet Explorer mit entsprechender DRM-Lizenzverwaltung) und hört mit einer genau festgelegten „Verfallsdauer“ der heruntergeladenen Filmdateien auf.

Getestet.de hat den Video on Demand Bereich folgender Online-Videotheken getestet: maxdome.de, lovefilm.de, videoload.de, iTunes, videothek.vodafone.de und videobuster.de

Testsieger wurde iTunes mit einer „guten“ Gesamtnote 1,7. Verantwortlich dafür ist vor allem das sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis, die einfache Bedienung der separaten iTunes-Software und das überzeugendste Filmangebot. Auf dem letzten Platz landete das Video on Demand-Angebot von lovefilm.de mit der Note 3,2 (befriedigend).

Getestet wurde die Qualität des Internetauftritts (20 Prozent Gewichtung) und die Servicequalität (20 Prozent Gewichtung). Den größten Einfluss auf das Ergebnis hatte die Testkategorie Preis-Leistung (60 Prozent Gewichtung), bei der u. a. Filmauswahl, Videoqualität, Preise, Suche und Komfortfunktionen wie Merkzettel oder Kundenbewertungen geprüft wurden. Für die Bewertung der Filmauswahl wurden mehrere Stichproben gesucht, die sich an der DVD-Bestsellerliste des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ vom Dezember 2010 orientierten. Bei der Auswahl der Testkandidaten war die größte Reichweite im Testzeitraum (Quelle: alexa.com) maßgebend.

Platz 6: Lovefilm.de ist mit kleiner Filmauswahl nicht viel mehr als ein Schmankerl für Abokunden

Lovefilm.de bietet nur 230 Filmen im Video on Demand-Bereich und ist damit keine ernst zu nehmende Konkurrenz für die anderen Testteilnehmer. Noch dazu, weil es sich bei den Filmen um keine aktuellen Blockbuster handelt. Der Video on Demand-Service der hundertprozentigen Amazon-Tochter befindet sich offensichtlich noch im Aufbau. In der Kategorie Preis-Leistung schnitt lovefilm.de mit der Note 4,1 (ausreichend) am schlechtesten ab. Verantwortlich dafür sind die hohen Preise, weil Video on Demand nur im Rahmen bestehender Abomodelle genutzt werden kann, kurze Leihfristen (24 Stunden), das fehlende Angebot mit High Definition (HD) Filmen und die beschränkten Abspielmöglichkeiten. Der Webauftritt und die Suchfunktionen sind hingegen ausgezeichnet, der Service befriedigend. ->Lovefilm.de

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Platz 5: Videobuster.de vergrault seine Video on Demand-Kunden mit schlechter Nutzerführung

Beim Webauftritt von videobuster.de sieht man sehr schnell, wie wichtig eine durchdachte Nutzerführung ist. Die immerhin 5.000 Titel im Bereich Video on Demand lassen sich für Besucher nur umständlich sortieren oder filtern. Immer wieder gerät einem bei der Suche nach Filmen das Hauptgeschäft der Online-Videothek – die Filmvermietung per Post – ins Gehege. Wer das drohende Abo nicht scheut, kann einen 14-tägigen Testzeitraum einrichten. Bei der Suche nach Filmen auf unserer Stichprobenliste wurden wir leider nicht fündig: Aktuelle Bestseller sind also offenbar Mangelware. Filme können einzeln gemietet werden, sind aber teuer und die Lizenz gilt jeweils nur für 24 Stunden. Gemütliche Filmabende vorm Fernseher können sich die Kunden von videobuster.de abschminken: DVDs lassen sich nicht brennen und auch Videostreaming auf externen Geräte ist nicht erlaubt. ->Videobuster.de

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Platz 4: Videothek.vodafone.de bietet den besten Internetauftritt und den schlechtesten Service

In der Testkategorie Internetauftritt (Note 1,2 – Sehr gut) ist videothek.vodafone.de Spitze: Alle Webstandards werden erfüllt und die Besucher finden sofort, was sie suchen. Das gilt allerdings nur eingeschränkt für die etwas hakelige Navigation. Weniger erfreulich ist die Performance der Datenbank: Die Startseite lädt schleppend und die Suche nach Filmtiteln dauert sehr lange. Erfreulich sind die Filmauswahl und die verlängerte Leihfrist (48 Stunden) im Vergleich zu den Testteilnehmern auf den hinteren Plätzen. Für Filmfreunde, die Video on Demand erst einmal ausprobieren wollen, bieten sich der einfache Systemcheck und die rund 140 Gratisfilmen an. Zumindest Vodafone-Kunden kommen in den Genuss, Filme sowohl am PC als auch auf dem Handy anzuschauen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Lizenz unterwegs oder zuhause erworben wurde. Schmerzlich vermisst haben wir HD-Angebote und ein paar mehr Zahlungsmöglichkeiten, denn derzeit muss sich jeder Neukunde beim Bezahlservice Click and Buy anmelden. Beim Service (Note 4,4 – Ausreichend) versagte videothek.vodafone.de: Unsere Mailanfrage wurde erst nach über zwei Wochen beantwortet. Für ein schnelles Medium wie das Internet dauerte das viel zu lange. ->Videothek.vodafone.de

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Platz 3: Maxdome.de punktet mit großer Filmauswahl und günstigen Preisen

Maxdome.de macht den Filmgenuss am Fernseher besonders leicht. Kein anderes Portal bietet so viele Möglichkeiten, aktuelle Blockbuster, Serien oder Dokumentationen für den gemütlichen Filmabend daheim. Zur Auswahl stehen eine kostenpflichtige Set-top-Box und ein vorkonfiguriertes Angebot in vielen Fernsehern und Festplattenrekordern. Sogar eine XBox-Spielekonsole kann das Maxdome-Angebot empfangen. Die Filmauswahl ist groß: 35.000 Titel stehen zur Verfügung, viele davon sogar in HD. 90 Prozent unserer Stichprobenwünsche konnte das Portal erfüllen. Die Preise für den Einzelabruf sind moderat.  Entsprechend „gut“ ist das Preis-Leistungs-Verhältnis (Note 1,7). Leider gibt es auch ein paar Negativpunkte. Wer sich anmeldet um das umfangreiche kostenlose Angebot auszuprobieren wird schnell in eine Abofalle gelockt. Das kann schnell für Frust beim Kunden sorgen und führt im Test zum Punktabzug. Auch bei den Zahlungsmöglichkeiten sollte maxdome.de nachbessern: Derzeit lassen sich die Rechnungen nur per Lastschrift begleichen. Wer die Filme nicht gestreamt anschaut, darf sie auf maximal drei PCs betrachten. DVDs brennen ist nicht möglich. Der Aufbau des Portals ist zudem nicht optimal: Zwar helfen Farbmarkierungen bei der Orientierung, insgesamt sind die Seiten aber zu überfrachtet, als das sie dem Kunden eine einfache Übersicht bieten könnten.  Unterm Strich erreicht maxdome.de einen „guten“ dritten Platz (Gesamtnote: 1,8). ->Maxdome.de

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Platz 2: Videoload.de hat die Lizenz zum Brennen

Wer seine gekauften Filme auf DVD brennen möchte, kommt an videoload.de von der Telekom nicht vorbei. Die Online-Videothek liefert als Alleinstellungsmerkmal eine Lizenz zum Brennen – und legt das passende DVD-Cover zum Ausdrucken sogar noch obendrauf. Auf videoload.de wurde vieles richtig gemacht: Die Suche klappt tadellos, die Navigation läuft geschmeidig und Neulinge erfahren alles Wissenswerte in gut gemachten Screencasts. Wer in aller Ruhe ausprobieren will, ob die Technik bei ihm funktioniert, kann im separaten Portal „Videoload Free“ viele, meist ältere, Gratisfilme gucken. Die Filmauswahl hinterlässt einen gemischten Eindruck. Das Portal konnte nur 30 Prozent unserer Filmwünsche erfüllen, bietet aber trotzdem eine stattliche Anzahl aktueller Blockbuster. Es gibt auch viele HD-Filme. Beim Kundenservice überzeugte das Telekom-Portal auf ganzer Linie: Kostenlose Hotline, schnellste E-Mail-Antwortzeit und viele Hilfefunktionen überzeugten die Tester (Note: 2,1 – Gut). Insgesamt schaffte es videoload.de mit einem minimalen Abstand von 2 Punkten zum Testsieger auf den zweiten Platz (Gesamtnote: 1,8). ->Videoload.de

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Platz 1: Überraschungssieger Apple iTunes bietet das derzeit beste Video on Demand-Gesamtpaket

Das hätten wir nicht gedacht: Die Video on Demand-Sektion von iTunes sichert sich mit 871 Punkten und einer Gesamtnote „Gut“ (Note 1,7) mit hauchdünnem Vorsprung den Testsieg. Wer den iTunes-Shop nutzen möchte und kein nativer Apple-User ist, muss sich zunächst die Software installieren. Das mag etwas umständlich erscheinen, zahlt sich aber anschließend aus. Die rasante Performance, das große HD-Filmangebot und die sehr durchdachte Bedienung der Software haben die Tester überzeugt. Filme können bequem gesucht, gefiltert und vorgemerkt werden. 90 Prozent unserer Filmwünsche konnte iTunes erfüllen. Besonderes Schmankerl für Cineasten: Bei einigen Titeln gibt es auch die von der DVD gewohnten Extras mit Hintergrundberichten zu Dreharbeiten und Interviews mit den Schauspielern. High Definition Video wird im iTunes-Store großgeschrieben: Es gibt sogar eine eigene Kategorie dafür. Beim Filmkauf ist iTunes zwar etwas teurer als die Konkurrenz, doch aufgrund des großen Angebots und Spitzenwerten im Bereich Leistung schafft iTunes die Bestnote im Preis-Leistungs-Vergleich (Note 1,3 – Sehr gut). Nutzer, die in keiner Apfelwelt leben, werden sich jedoch an den eingeschränkten Nutzungsrechten und der hermetischen Abgeschlossenheit stören:  Zwar darf sich jeder eine Sicherheitskopie seiner Filme anlegen, die funktioniert aber nur auf Apple-Geräten. Wermutstropfen: Der Kundenservice von Apple gibt genauso komplizierte Antworten wie die vielen FAQs im Servicebereich von iTunes: Statt präziser Lösungen bekommt man viele überflüssige Informationen, die konkret nicht weiterhelfen. Immerhin: Binnen 14 Stunden hatten wir eine Antwort auf unsere Fragen im E-Mail-Postfach. ->iTunes

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Fazit:

Wer ein „early bird“ sein und sich für sein abendliches Entertainment neuer Technologien bedienen will, muss zunächst etwas Geduld mitbringen. So ist das zumindest bei der eigentlich gar nicht mehr so neuen Technologie des Video on Demand über Online-Videotheken. Kein Anbieter macht es seinen Kunden wirklich leicht, online auf das Angebot von Filmen, Serien und Dokumentationen zuzugreifen: Oftmals verhindern technische Restriktionen den freien Zugang zu Filmen und Serien. Trotzdem konnte unser Test drei „gute“ Anbieter aufdecken. Mit Apple iTunes, videoload.de und maxdome.de setzen sich verdientermaßen Streaming-Spezialisten an die Spitze der Vergleichstabelle. Auf den hinteren Rängen landeten Online-Videotheken, die Video on Demand eher als Nischenprodukte behandeln. Bislang zumindest noch!

Tipp: Cineasten sollten sich gut überlegen, was sie mit den erworbenen Filmen anfangen wollen. Wer DVDs brennen will, kommt an videoload.de nicht vorbei, wer seine Filme im Wohnzimmer auf einer Vielzahl von Geräten genießen will, greift zu maxdome.de und wer sich mit der abgeriegelten aber sehr nutzerfreundlichen Applewelt von iPod, iPhone und iPad abgefunden hat, wird mit iTunes wohl am glücklichsten.

 

    Internetauftritt (20%) Preis/Leistung (60%) Service (20%) Gesamtnote Zum Anbieter  
                     
  itunes-logo 1,6 4-5 1,3 4-5 2,9 3-0 1,7
Testbericht
 
  videoload-logo 1,3 4-5 1,9 4-0 2,1 4-0 1,8
Testbericht
 
  maxdome-logo 1,5 4-5 1,7 4-0 2,2 4-0 1,8
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  vodafone 1,2 5-01 2,8 3-0 4,4 0-5 2,8
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  videobuster-logo 2,0 4-0 3,3 2-5 2,8 3-0 2,9
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  lovefilm-logo 1,4 4-5 4,1 1-0 2,5 3-5 3,2
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